Zum Hauptinhalt springen

Neuer Sonderforschungsbereich zur Blutstammzelltransplantation

Neuer Sonderforschungsbereich zur Blutstammzelltransplantation

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Wissenschaftler mit 14 Millionen Euro

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat auf ihrer Sitzung am 24. November 2017 die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs (SFB)/Transregio der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Regensburg und der Julius-Maximilian Universität Würzburg bewilligt. Der Forschungsverbund "Modulation der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie- Immunreaktionen nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation" (TRR221, Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Herr, Universitätsklinikum Regensburg, Co-Sprecher Prof. Dr. Andreas Mackensen, Medizinische Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie des Universitätsklinikums Erlangen und Prof. Dr. Hermann Einsele, Universitätsklinikum Würzburg) wird für vier Jahre von 2018 bis 2021 mit einem Volumen von 14 Millionen Euro finanziert.

Die allogene Blutstammzelltransplantation ist für viele Patienten mit Leukämien und Lymphomen die einzig heilende Therapieoption. Ihre Wirksamkeit beruht auf dem sogenannten Transplantat-gegen-Leukämie (Englisch: Graft-versus-Leukemia (GvL))-Effekt: Durch die Immunzellen des Spenders bekämpft das Immunsystem des Patienten die Tumorzellen. Der Effekt ist jedoch nicht bei allen Patienten von ausreichender Stärke, um eine Rückkehr der Leukämie beziehungsweise der Lymphome zu verhindern. Zudem kommt es häufig zu einem unerwünschten Effekt, bei der die Immunzellen des Spenders gesundes Gewebe des Patienten attackieren - die sogenannte Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung (Englisch Graft-versus-Host Disease (GvHD)). Innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Transplantation sterben etwa 60 Prozent der Patienten an den Folgen der GvHD oder an der Rückkehr der Krankheit.

Der SFB/Transregio TRR221 greift die zentralen Probleme und Defizite der allogenen Blutstammzelltransplantation auf und setzt sich zum Ziel, immunmodulatorische Strategien für die spezifische Verstärkung des GvL-Effektes und für die selektive Abschwächung der GvHD zu entwickeln. Die aus dem gemeinsamen Erkenntnisgewinn resultierenden Behandlungskonzepte werden außerhalb des SFB/Transregio in klinischen Studien mit dem Ziel getestet, über eine hocheffektive GvL-Immunantwort ohne begleitende GvHD die Häufigkeit von erneuten Erkrankungen und die Sterblichkeitsrate der allogenen Blutstammzelltransplantation zu senken.

Sonderforschungsbereiche sind langfristige Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer und anspruchsvoller Forschungsvorhaben.

Quelle: FAU-Pressestelle

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Mackensen
Telefon: 09131 85-35954
E-Mail: andreas.mackensen(at)uk-erlangen.de