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Nobelpreisträger eröffnete Deutsches Zentrum Immuntherapie (DZI) in Erlangen

Nobelpreisträger eröffnete Deutsches Zentrum Immuntherapie (DZI) in Erlangen

Gebündelte Kräfte gegen Krebs und entzündliche Erkrankungen in deutschlandweit einzigartiger Einrichtung

Gezielt gegen Entzündungen und Krebs – das ist das Motto des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI), das heute (13. Juli 2018) von Nobelpreisträger Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen am Universitätsklinikum Erlangen eröffnet wurde. Die deutschlandweit einzigartige Einrichtung führt fort, was zu den schnellsten und prägnantesten Entwicklungen der gesamten Medizingeschichte gehört: die Etablierung gezielt wirkender Immuntherapien gegen Krebs und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Das Alleinstellungsmerkmal in Erlangen: Jahrelange Erfahrung in der Patientenversorgung und eine starke klinische Forschung treffen direkt auf Kooperationspartner aus der Medizintechnik, den Naturwissenschaften und der Datenverarbeitung.

"Hätten Sie vor zehn Jahren die Diagnose 'malignes Melanom' erhalten, wäre das damals noch einem Todesurteil gleichgekommen", erinnerte sich Prof. Dr. med. univ. Georg Schett, DZI-Sprecher und Direktor der Medizinischen Klinik 3 - Rheumatologie und Immunologie des Uni-Klinikums Erlangen. "Heute haben Sie dagegen eine fünfzig- bis sechzigprozentige Chance auf Remission. Das ist vor allem der rasanten Entwicklung moderner Immuntherapien in den vergangenen Jahren zu verdanken." Neue Ziele sind bereits gesteckt und finden mit der Gründung des DZI am Uni-Klinikum Erlangen beste Voraussetzungen erreicht zu werden, wie Prof. Dr. Markus Neurath, ebenfalls DZI-Sprecher und Direktor der Medizinischen Klinik 1 - Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie des Uni-Klinikums Erlangen, erläuterte: "Dank der bisherigen immunologischen Forschung haben wir bereits die richtigen Waffen an der Hand, um Krebs und chronisch-entzündliche Erkrankungen effektiv zu bekämpfen. Nun wollen wir noch genauer bestimmen können, welche Therapie sich für welchen Patienten am besten eignet. Das ist das Ziel der modernen Präzisionsmedizin." Dass das DZI die deutschlandweit einzige Einrichtung ihrer Art ist, sieht Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uni-Klinikums Erlangen, vor allem als Chance: "Wir haben hier die Möglichkeit, eine Magnetwirkung zu erzeugen, die weit über unseren Standort hinausgeht, sowohl für Patienten als auch für motivierte Forscher."

Interdiziplinäre Zusammenarbeit mit Erlanger Handschrift

Das DZI stellt vor allem eine Kräftebündelung der involvierten Medizinischen Kliniken und der Hautklinik des Uni-Klinikums Erlangen dar. "Das Besondere am Uni-Klinikum Erlangen ist", lobte Nobelpreisträger Prof. zur Hausen, "dass zum Beispiel chronisch-entzündliche Erkrankungen hier so interdisziplinär betrachtet und behandelt werden. Die Gründung des DZI ist eine wichtige und wesentliche Initiative im Hinblick auf die zukünftige Behandlung und Diagnostik." Räumlich wurde das DZI im Internistischen Zentrum des Uni-Klinikums Erlangen auf rund 1.000 m² untergebracht. Nur wenige Meter entfernt liegt das vor vier Jahren eröffnete Translational Research Center, in dem DZI-Forscher in enger klinischer Anbindung an die DZI-Ambulanzen neue Therapien gegen Krebs und chronisch-entzündliche Erkrankungen entwickeln und in Studien erproben werden.

Anlaufstelle für Patienten

Für Patienten soll das DZI eine direkte Anlaufstelle sein: Sie können selbstständig - das heißt auch ohne Facharzt-Überweisung - Kontakt zu den ärztlichen Experten aufnehmen, sich informieren und gegebenenfalls eine Zweitmeinung zu ihrer Erkrankung einholen. Zu diesem Zweck wurde jetzt eine DZI-Hotline unter Telefon: 09131 85-40333 (für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen) und Telefon: 09131 85-44944 (für Krebspatienten) eingerichtet, die von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr erreichbar ist.

Weitere Informationen: www.dzi.live

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Markus Neurath
Telefon: 09131 85-35204
E-Mail: markus.neurath(at)uk-erlangen.de