Bei gesunden Menschen ist das Immunsystem, das bei der Bekämpfung von Virusinfektionen eine entscheidende Rolle spielt, in der Regel gut auf die Abwehr von neuartigen Erregern wie SARS-CoV-2 vorbereitet. Ein deutlich höheres Risiko für schwere Komplikationen haben jedoch Patienten, deren Immunsystem entweder durch eine (Krebs-)Erkrankung selbst oder durch eine immunsuppressive Therapie geschwächt ist. Dies betrifft insbesondere Patienten nach einer Stammzell- oder Knochenmarktransplantation von einem gesunden Spender. Erschwerend kommt in einem solchen Fall hinzu, dass diese Patienten auch dann nicht erfolgreich geimpft werden können, wenn in Zukunft ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung steht. Um solchen Risikopatienten bei einer COVID-19-Infektion dennoch helfen zu können, forscht das Team um Dr. Aigner und Dr. Völkl daran, wie virusspezifische Immunzellen aus dem Blut von Patienten, die eine COVID-19-Infektion bereits überstanden haben, gewonnen werden können, um diese Zellen dann Patienten nach einer allogenen Stammzelltransplantation einzusetzen. Hierfür soll eine bewährte Methode zur Isolierung und Vermehrung von Immunzellen, die bisher bei anderen Virusarten zum Einsatz kam, auf das Coronavirus SARS-CoV-2 übertragen werden. Die ersten für diesen Ansatz notwendigen Moleküle (virusspezifische Antigene) des SARS-CoV-2-Virus, die von den Immunzellen erkannt werden, sind identifiziert und stehen für Experimente zur Verfügung.
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Prof. Dr. Andreas Mackensen
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