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Fünfhunderttausend Euro für Phase-I-Studie bei metastasiertem Aderhautmelanom

Fünfhunderttausend Euro für Phase-I-Studie bei metastasiertem Aderhautmelanom

Die Arbeitsgruppe Experimentelle Immuntherapie von Frau Professor Beatrice Schuler-Thurner (Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen) hat von der Hasumi International Research Foundation 500.000,- Euro für die Durchführung einer Investigator-initiierten Phase-I-Studie zur Behandlung von PatientInnen mit metastasiertem Uveamelanom erhalten.

Die Studie (NCT04335890) wurde bereits gestartet, das klinische Prüfprodukt besteht aus autologen, mit IKKb mRNA gereiften dendritischen Zellen, die mit mRNA für diverse tumorassoziierte Antigene (gp100, Tyrosinase, PRAME, MAGE-A3, IDO), mRNA für Treiber-Mutationen (GNAQ, GNA11, SF3B1, CYSLTR2, PLCB4) sowie autologer Tumor-RNA beladen sind. Durch die Impfung sollen spezifische Immunantworten gegen die Beladungsantigene induziert werden, wobei die Reifung der dendritischen Zellen mit IKKb mRNA eine bessere Induktion von Memory-T-Zellen sowie eine Aktivierung von Natürlichen Killerzellen (NK) verspricht.

Die PatientInnen werden zusätzlich zur Behandlung mit Immuncheckpointblockade durch die Impfung mit den optimierten dendritischen Zellen gegen ihren Tumor immunisiert. Impfantigene werden dazu in Form von mRNA aus dem Tumor des Patienten isoliert sowie anhand von Sequenzierungsdaten individualisiert ausgewählt und in die dendritischen Zellen eingebracht. Die Herstellung der unterschiedlichen mRNAs und der dendritischen Zellen erfolgt im GMP-Labor der Hautklinik. Im Rahmen einer dreistufigen Dosiseskalation dieser first-in-man-Studie sollen die Toxizität der Vakzine, der Einfluss auf das mittlere Überleben der PatientInnen und die Induktion von spezifischen T-Zell-Antworten und NK-Aktivierung untersucht werden.

Die Hoffnung ist, dass die Induktion tumorspezifischer Immunantworten durch die therapeutische Impfung und die Verstärkung durch Immuncheckpointblockade synergistisch wirken und so das Überleben der PatientInnen verlängert werden kann. Die hohe Anfrage von Patientinnen und Patienten sowie von zuweisenden Kliniken belegt, dass Behandlungsoptionen für diese seltene Erkrankung dringend gebraucht werden. Da Erlangen bereits eine Phase-III-Vakzinationsstudie für 200 PatientInnen mit Dendritischen Zellen in der Indikation Uveamelanom initiierte, hat sich Erlangen unter Beteiligung der Augenklinik und Hautklinik mittlerweile zu einem bundesweiten Ansprechzentrum für PatientInnen mit Uveamelanom entwickelt.

Arbeitsgruppe: Prof. Beatrice Schuler-Thurner (Leitung), PD Dr. Jan Dörrie, Dr. Elias Koch, Dr. Mirko Kummer, Prof. Niels Schaft, Prof. Gerold Schuler, u.a.

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