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Patientenvertreter gestalten die Krebsforschung im BZKF mit

Patientenvertreter gestalten die Krebsforschung im BZKF mit

Um die Interessen der Patientinnen und Patienten im Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) umfassend zu berücksichtigen, wächst das Direktorium des BZKF um zwei stimmberechtigte Patientenvertreter.

Ab sofort werden Prof. Dr. Thomas Bein und Prof. Dr. Michael H. Schoenberg als BZKF-Patientenvertreter die Krebsforschung im Sinne der Patientinnen und Patienten mitgestalten. Hierbei soll insbesondere ein Fokus auf die patientenorientierte Ausrichtung klinischer Studien und die Versorgungsforschung gelegt werden. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Patientenbeteiligung in der klinischen Forschung ist hinreichendes Wissen und Kompetenz der Patientenvertreter. Für die Gestaltung von Forschungsprojekten und klinischen Studien finden für die Patientenvertreter Trainingsprogramme und Schulungen statt.

Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF: „In den letzten Jahren haben Patientenbelange in der Gestal-tung von klinischen Studien und in der Krebsforschung immer mehr an Relevanz gewonnen. In vielen Kliniken und Institutionen sind Patientenvertreterinnen und -vertreter bereits beratend tätig. In der Forschung werden Patientenvertretungen hingegen noch zu wenig hinzugezogen und an den Entscheidungsprozessen beteiligt. Im BZKF räumen wir der patientenorientierten Forschung einen großen Stellenwert ein. Wir waren uns daher schnell einig, dass die Patientinnen und Patienten als stimmberechtigte Mitglieder im Direktorium vertreten sein müssen und neue Forschungs- und Therapieansätze patientenorientiert mitgestalten sollen. Mit der Unterzeichnung der Allianz für Patientenbeteiligung der Nationalen Dekade gegen Krebs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vertreten wir diese Strategie auch auf nationaler Ebene. Die Initiative hilft, die Beteiligung von Patientinnen und Patienten in der Krebsforschung weiter auszubauen und gemeinsam die besten Strategien zu entwickeln.“

Prof. Dr. Thomas Bein, BZKF-Patientenvertreter: „Die Etablierung von Patientenvertretungen ist ein guter Weg, die Menschlichkeit in der modernen Krebsmedizin zu betonen. Während meiner bisherigen Tätigkeit und der Patientenkommunikation ist mir immer wieder aufgefallen, dass der Wunsch nach Wertschätzung durch die be-handelnden Ärztinnen und Ärzte groß ist. Wir Patientinnen und Patienten wünschen uns von der Forschung einen Blick durch die „Patientenbrille“ und einen besseren und verständlichen Zugang zu Informationen, die die wissenschaftliche Untersuchung ihrer Erkrankungen und deren therapeutischen Möglichkeiten betreffen. Gerade am Anfang, gleich nach der Diagnose, sind viele Betroffene mit der Situation überfordert. Als Erkrankter bewerte ich die Lebensqualität, Nebenwirkungen und Nutzen-Risiko-Balance oft ganz anders, als Ärztinnen und Ärzte dies annehmen. Die wichtigsten Informationen gebündelt zu erhalten, erleichtert vieles. Deshalb ist die Arbeit des BZKF und des BürgerTelefonKrebs in Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen so wertvoll. Ich freue mich sehr, die Möglichkeit zu erhalten, Patientenwünsche im bayerischen Zusammenschluss der sechs Universitätsklinika und Universitäten zu stärken und mitzugestalten.“

Prof. Dr. Michael H. Schoenberg, BZKF-Patientenvertreter: „Es ist von hoher Bedeutung, dass Patientinnen und Patienten zunehmend gehört werden und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. Um die Therapieangebote für Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern und die klinische Forschung noch besser an die Betroffenen auszurichten, hat das BZKF die Patientenvertretung in die eigene Organisationsstruktur integriert. Als Patientenvertreter werden wir bei der der Planung und Durchführung von Forschungsprojekten sowie an der Entwicklung und Gestaltung von Beratungsangeboten in der Krebsmedizin mitwirken. Durch meine Erfahrungen als Chirurg, der über Jahrzehnte Krebspatientinnen und Krebspatienten behandelt hat und jetzt selbst an Krebs erkrankte, habe ich eine differenzierte Position zu den Möglichkeiten moderner Krebstherapien. Bei Begutachtungen von Anträgen für Forschungsprojekte oder Patienteninformationen für klinische Studien lasse ich diese einfließen – denn am Ende soll Krebsforschung die Prognose, Therapie und Lebensqualität der Patien-tinnen und Patienten verbessern.“

Bayerisches Zentrum für Krebsforschung (BZKF)
Seit der Gründung des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im November 2019 wird das große Ziel verfolgt, allen Bürgerinnen und Bürgern in Bayern, ganz unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu bestmög-lichen, neuesten und innovativen Therapien zu ermöglichen. Mit dem Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätsklinika in Augsburg, Erlangen, den zwei Standorten in München, Regensburg und Würzburg wird nicht nur die Krebsforschung gefördert, sondern auch Kompetenzen und Wissen zu den Themen Früherkennung, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen gebündelt und zugleich Betroffenen eine flächendeckende und interdisziplinäre Versorgung angeboten. „Das Ziel unseres Zentrums ist es, gemeinsam innovative Krebstherapien von der Grundlagenforschung über die präklinische Prüfung zu den Patientinnen und Patienten zu bringen“, so Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF. „Neben dem Ziel, die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten in Bayern voranzutreiben, möchten wir uns aber als starkes Konsortium etablieren, das nati-onal wie international in der Krebsbekämpfung eine entscheidende Rolle spielt“, so Prof. Dr. Mackensen weiter. Das BürgerTelefonKrebs des BZKF bietet unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 85 100 80 eine unkomplizierte Möglichkeit, sich individuell zu allen Fragen bezüglich einer Krebserkrankung beraten zu lassen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bzkf.de.