Zum Hauptinhalt springen

Onkologische Forschungsgruppen der Virologie

Virologie

Leitung

PD Dr. rer. nat. Dr. habil. med. Andrea Thoma-Kreß

Überblick Forschungsinhalte

Das Humane T-Zell-Leukämie-Virus Typ 1 (HTLV-1) ist ein hochgradig onkogenes, aber vernachlässigtes Retrovirus, das in erster Linie weiße Blutzellen (CD4+ T-Zellen) in vivo infiziert und unheilbare Krankheiten wie die Adulte T-Zell-Leukämie/ Lymphom (ATLL) oder chronische, entzündliche Erkrankungen nach lebenslanger Viruspersistenz verursacht. Weltweit sind mindestens 5-10 Mio. Menschen mit HTLV-1 infiziert, wobei die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt. Endemiegebiete befinden sich in Japan, Zentralaustralien, Melanesien, Südamerika, in der Karibik und im Nahen Osten. Das Virus wird über zellhaltige Körperflüssigkeiten wie Blutprodukte, Sperma und Muttermilch übertragen, was den Hauptübertragungsweg von Mutter zu Kind darstellt. Nach der Infektion von CD4+ T-Zellen wird HTLV-1 revers transkribiert und in das Genom der Wirtszelle integriert. Trotz der hohen Zahl von Menschen, die weltweit mit einer persistierenden HTLV-1-Infektion leben, gibt es immer noch keine wirksame Präventionsstrategie, keinen Impfstoff und keine Heilung für HTLV-1 und die damit verbundenen Krankheiten.

Unsere Hauptforschungsgebiete sind:

1. Untersuchung der Übertragung von Retroviren durch die Muttermilch und Entwicklung von Präventionsstrategien

2. Gewinnung molekularer Einblicke in die HTLV-1-Übertragung und Zell-Zell-Kommunikation

3. Verbesserung der Immunkontrolle des Humanen T-Zell-Leukämie-Virus (HTLV) durch Interferenz mit der viralen Transkription

4. Untersuchung des Einflusses viraler Proteine auf das zelluläre Transkriptom

5. Tumorinduktion und Wechselwirkung der Tumorzellen mit der Mikroumgebung des Tumors

Unsere langfristigen Ziele sind die Verhinderung von HTLV-1-Neuinfektionen durch das Stillen und die Senkung der proviralen Belastung chronisch infizierter Patienten durch die Entdeckung von Strategien zur Verhinderung der HTLV-1-Übertragung und durch die Beeinflussung der viralen Persistenz.

Laufende Forschungsprojekte

  • BMBF, Nachwuchsgruppe in der Infektionsforschung, Projekt: Milk-TV – Übertragung von Viren über Muttermilch: Prävention der Mutter-zu-Kind-Transmission des Humanen T-Zell-Leukämie-Virus Typ 1 (HTLV-1)
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft, GRK2504 „Novel antiviral approaches: from small molecules to immune intervention“, Projekt A2
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sachbeihilfe (TH2166/1-2)
  • Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung, Projekt A91
  • Bayerisch-Französisches Hochschulzentrum

Methoden

  • Breites molekularbiologisches Methodenspektrum
  • Spektrale Durchflusszytometrie
  • Umgang mit Erregern bis zu BSL3
  • Transduktion
  • Gen-Editierung etc.
  • Aufreinigung und Analyse von Muttermilch sowie Muttermilch-Zellen

Studien

  • „Schützende Eigenschaften von Muttermilch (Milk-TV)“, in Kooperation mit Prof. H. Reutter (Kinder- und Jugendklinik, UKER)

Kooperationspartner

  • Prof. Frank Buchholz, Dr. Teresa Rojo Romanos, TU Dresden
  • Dr. Maria-Luisa Calabro, Dr. Vincenzo Ciminale, Univesität Padua, Italien
  • Prof. Jan Gettemans, Universität Ghent, Belgien
  • Dr. Jean-Marie Péloponèse, Montpellier, Frankreich
  • Prof. Heinrich Sticht, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Prof. Jutta Eichler, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Prof. Thomas Gramberg, Prof. Manfred Marschall, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Prof. Heiko Reutter, Universitätsklinikum Erlangen

Publikationen

Kontakt

andrea.thoma-kress(at)uk-erlangen.de

+49 9131 85-43662

Weiterführende Links

https://www.virologie.uk-erlangen.de/en/research/research-groups/research-group-of-a-thoma-kress/

www.thoma-kress-lab.de

 

Stand: 03/2023

Leitung

Armin Ensser, Prof. Dr. Med.

Überblick Forschungsinhalte

Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der zellulären Restriktion des Kaposi-Sarkom-assoziierten humanen Herpesvirus 8 und verwandter Rhadinoviren von Primaten. KSHV/HHV8 ist ein humanes Herpesvirus mit enger Verwandtschaft zu Herpesvirus saimiri HVS und Rhesus Rhadinovirus (RRV). Wir untersuchen das Potenzial rhadinoviraler Proteine, zelluläre Funktionen wie die DNA-Schadensreaktion (DDR) und PML nuclear bodies (ND10) zu stören. Die geschieht vor allem unter Verwendung rekombinanter Viren. Des Weiteren verfolgen wir Projekte zur Suche nach (neuen) Viren bei Infektionserkrankungen und in Tumoren, und zur Immuntherapie von Herpesviren.

Laufende Forschungsprojekte

  • Umgehung der zellulären Restriktion und DDR durch onkogene Herpesviren (KSHV/HHV8, Herpesvirus saimiri)
  • Virusspezifische CAR-T-Zellen als adoptive Immuntherapie gegen Cytomegalovirus
  • Next Generation Sequencing zur Entdeckung und Analyse von Viren
  • Rekombinantes SARS-CoV-2 für die Impfstoffentwicklung und Analyse viraler Restriktion

Methoden

  • Virale Vektoren (Retro/Lentiviral und VSV) und rekombinanten Viren
  • Next Generation Sequencing und bioinformatische Analyse
  • CRISPR/Cas9 inkl. Screening
  • Nichtkonfokales High Content Screening
  • Analyse des DNA Damage Response.

Kooperationspartner

  • Dr. Alexander S. Hahn, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
  • Prof. Jae U. Jung, Lerner Research Institute, Cleveland Clinic, Cleveland, OH, USA
  • Dr. Konstantin M. Sparrer, Prof. Frank Kirchhoff, Ulm University, Germany

Publikationen

Kontakt

armin.ensser(at)fau.de

Weiterführende Links

https://www.virologie.uk-erlangen.de/en/research/research-groups/research-group-of-a-ensser/

 

Stand: 03/2023