Lehrstuhl für Experimentelle Medizin
AG Brabletz - Lehrstuhl für Experimentelle Medizin 1 mit Schwerpunkt Pathogeneseforschung
Leitung
Prof. Dr. med. Thomas Brabletz
Überblick über die Forschungsinhalte
Unser Forschungskonzept orientiert sich an klinisch relevanten Fragestellungen, insbesondere an den wichtigsten Problemen der heutigen Krebsmedizin. Dazu gehören die Entwicklung von Therapieresistenzen, z.B. gegen etablierte Chemotherapeutika bei hämatologischen und soliden Neoplasien, sowie die Metastasierung solider Tumore.Die Überwindung der Radiochemoresistenz und die Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapien sowohl gegen die Ausbreitung als auch gegen die Metastasierung von Tumoren sind daher die zentralen Herausforderungen der translationalen Krebsforschung, denen wir uns stellen. Wir konnten zeigen, dass die besondere Fähigkeit von Krebszellen, sich an eine Vielzahl von Bedingungen und Anforderungen anzupassen, ein wesentlicher Treiber für das Fortschreiten einer therapieresistenten, metastasierten Erkrankung ist. Diese Fähigkeit wird als aberrante zelluläre Plastizität bezeichnet, die bei vielen Tumoren durch die vorübergehende Aktivierung des embryonalen EMT-Programms ermöglicht wird. EMT-aktivierende Transkriptionsfaktoren (EMT-TFs), wie der Faktor ZEB1, spielen dabei eine entscheidende Rolle. So konnten wir beispielsweise zeigen, dass die zelluläre Plastizität auf einem von uns identifizierten molekularen Motor beruht – der ZEB1/miR-200-Rückkopplungsschleife.
Aktuelle Arbeiten konzentrieren sich auf die Rolle von EMT/zellulärer Plastizität bei Krebs (und anderen Krankheiten) und untersuchen sie als Ziel für therapeutische Interventionen. In verschiedenen Projekten untersuchen wir
- die Rolle von EMT/TFs bei der Krebsentstehung, Metastasierung und Therapieresistenz,
- die Mikroumgebung als Modulator der zellulären Plastizität bei Krebs,
- nicht redundante und nicht EMT-bezogene Funktionen von EMT-TFs,
- spezifische epigenetische Mechanismen der verschiedenen EMT-TFs,
- neuartige Mechanismen, die der zellulären Plastizität zugrunde liegen,
und erforschen die translationale und klinische Relevanz unserer Ergebnisse, indem wir neuartige diagnostische Werkzeuge und Behandlungsstrategien für menschliche Krebserkrankungen entwickeln.
Laufende Forschungsprojekte
- SFB TRR305 „Striking a moving target: from mechanisms of metastatic organ colonisation to novel systemic therapies“
- DFG BR1399/14—1 TP04 (FOR 2438) “Cell plasticity in colorectal carcinogenesis”
- DFG BR1399/15-1 “ZEB1-vermittelte Kontrolle des PUFA/MUFA-Verhältnisses in der EMT-assoziierten Ferroptose-Sensitivität“
- DFG BR1399/17-1 „Angriff auf die Wurzeln von Krebs-Metastasierung und Therapieresistenz“ Reinhart-Koselleck-Projekt
- DFG BR4145/3-1 „ZEB1-vermittelte Kontrolle des PUFA/MUFA-Verhältnisses in der EMT-assoziierten Ferroptose-Sensitivität“
- EU-PRECODE 861196 Marie Curie Horizon 2020
- IZKF Teilprojekt D39 „EMT und Ferroptose“
Methoden
Die Arbeitsgruppe integriert alle aktuellen zellbiologischen, molekularbiologischen und genetischen Methoden, Zellkulturen und Tiermodelle sowie Analysen von menschlichen Tumorproben und Patientendaten. Der Schwerpunkt liegt auf gastrointestinalen Tumorerkrankungen (insbesondere Bauchspeicheldrüsen- und Dickdarmkrebs), aber auch andere Tumore (z.B. Brust- und Lungenkrebs) werden in die Forschung einbezogen.
Publikationen
Thomas Brabletz - Search Results - PubMed (nih.gov)
Kontakt
Lehrstuhl für Experimentelle Medizin 1
Nikolaus-Fiebiger-Zentrum
Glückstr. 6
91054 Erlangen
Sekretariat: Fr. Wallusch, Tel:09131 85-29100
Weiterführende Links
Stand: 03/2023
AG Meder - Cell Plasticity at the Tumor-Host-Interface
Leitung
Prof. Dr. nat. med. Lydia Meder
Überblick Forschungsinhalte
Unsere translationale Forschung konzentriert sich auf die Entschlüsselung molekularer Signalwege in der Metastasierung, insbesondere bei Lungenkrebs. Dabei spielt die interzelluläre Kommunikation von Tumorzellen mit Immunzellen und Endothelzellen in der Primärläsion, im Blutkreislauf und in der metastatischen Mikroumgebung eine große Rolle.
Die gewonnen Ergebnisse überführen wir in präklinische zielgerichtete Behandlungsansätze in Kombination mit Immuntherapie und Chemotherapie in genetisch veränderten Modellen. In diesem Zusammenhang untersuchen wir Resistenzmechanismen und Biomarker zur Stratifizierung. Darüber hinaus arbeiten wir mit humanisierten patient-derived xenograft (PDX)-Modellen. Diese spiegeln die Heterogenität des menschlichen Tumors wider und sind ein wertvolles Instrument zur Vorhersage der Wirksamkeit einer Therapie.
So bieten wir mit unserer Forschung eine Brücke für die Translation präklinischer Erkenntnisse in die Klinik und können außerdem klinische Proben funktionell in vivo untersuchen.
Laufende Forschungsprojekte
- Therapeutic targeting of metastasis in small cell lung cancer
- Identification of biomarkers for therapy stratification in squamous cell lung cancer
- Therapeutic enhancement of immune checkpoint blockade efficacy
- The lung as a site of metastasis
Methoden
- Models of lung cancer
- In-vivo therapy regiments and in-vivo imaging
- Patient-derived xenografts
- Ex-vivo modification of tumor cells by CRISPR
- Laboratory methods of Molecular Biology and Cell Biology
- Co-culture assayswith immune cells and endothelial cells
Publikationen
Lydia Meder - Search Results - PubMed (nih.gov)
Kontakt
Prof. Dr. Lydia Meder
Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin
Glückstr. 6
91054 Erlangen
Telefon: +49 9131 85-29114
Fax: +49 9131 85-26341
Weiterführende Links
Stand: 05/2023