Knochenmark: Blutkrebs und lymphatisches System
Berufliche Exposition oder Gefährdung, Arbeitsstoffe
1. Benzol, Homologe (Toluol, Xylole) oder Styrol
BK-Nr.: 1303 und 1318
Gefährdung bei:
- Leukämien AML, ALL, CLL (Dosiswirkungsbeziehung )
- Non-Hodgkin-Lymphome (CLL, lymphoblastisches Lymphom, prolymphozytische Leukämie, Lymphoblastisches Lymphom, Mantelzell-Lymphom, Marginalzonen-Lymphom, Haarzellleukämie, Plasmozytom/Multiples Myelom, Burkitt-Lymphom, diffus großzellige Lymphome
- (Aplastische Anämie und myelodysplastisches Syndrom als „Präleukämie“; keine eindeutige Dosiswirkungsbeziehung: Einzelfallbeurteilung: Übergang in chronisch myeloproliferative Erkrankungen (CML, PV, ET, OMF) möglich)
Beispielberufe* und Gefährdungspotentiale
(keine vollständige Aufzählung):
- Chemiearbeiter, Kunststoffarbeiter
- Maler, Lackierer
- Laminierer
- Bauberufe, Tischler, Polsterer
- Tankreiniger/-wart
- offener Umgang mit Ottokraftstoffen
- KFZ-Mechaniker/-Arbeiter (Wartung/Arbeit an Verbrennungsmotoren, Tanks, Vergasern)
- Techniker, Elektriker, Schlosser, Mechaniker
- Maschinisten, Metallarbeiter (Beschichtungsmittel, Filter-/Katalysatorwechsel)
- Leder-, Fell-Verarbeiter
- Laborant
- Hochofenarbeiter (Kokerei, Gasanstalten)
- Drucker
- Schuhfabrikant
Löse-, Entfettungs-, Extraktions- und Reinigungsmittel, Kleberverdünnung, Druckereien, Kunststoff- und Gummiproduktion, Farb-/Lack- und Textilindustrie, KFZ-Industrie, Schuhfabriken, Steinkohleteerdestillation, Kokereien, Bergbau, Brenn- und Treibstoffgemische, Ausgangsstoff für chemische Synthese, Pyrostyrol-/Polyesterherstellung, Druckereien, Metallverarbeitung
Industriezweige: Chemie-, Bau-, Erdöl- und Metallindustrie, Feinmechanik und Elektrotechnik
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
2. Ionisierende Strahlung
BK - Nr.: 2402
Gefährdung:
v.a. Leukämien
Beispielberufe* und Gefährdungspotentiale
(keine vollständige Aufzählung):
- Bergleute, Mineralgewinner, insbesondere Uranbergbauer (Wismut, DDR)
- (Tief-)Bauarbeiter
- Arbeiter in der Kernkraft
- Forscher, Laboranten, Physiker
- Metall-, Chemie-, Kunststoffarbeiter
- medizinisches Personal, Zahn-/Ärzte
- Fliegendes Personal
Industriezweige/Tätigkeiten: Medizin Diagnostik und Therapie (Röntgen, Nuklearmedizin, Strahlentherapie), Kernkraft, kerntechnische Anlagen, Teilchen-/Elektronenbeschleuniger, radioaktive Isotope in Forschung/Industrie, Materialprüfung durch Röntgenspektroskopie Werkstoffprüfung durch ionisierende Strahlung, Vermessung/Positionierung, Sterilisationsanlagen, Bergbau (Radon, Uran), Baugewerbe, Flugindustrie (Pilot, Steward)
In der entsprechenden Expositionshöhe eher historisch zu betrachten, mögliche hohe Exposition durch Strahlenunfall (Strahlenschutzverordnung)
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
3. 1,3-Butadien bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis von mindestens 180 Butadien-Jahren (ppm x Jahre)
BK - Nr.: 1320
Gefährdung bei:
Chronisch-myeloische oder chronisch-lymphatische Leukämie
Beispielberufe* und Gefährdungspotentiale
(keine vollständige Aufzählung):
- Herstellung von 1,3-Butadien aus Erdgas- und Raffinerie-Abgasen
- Kautschuk-Hersteller
- Kunststoff- und Weichmacherarbeiter
- Chemiearbeiter
Herstellung von 1,3-Butadien, Kautschuk-/Methylmetacrylat-Butadien-Styrol(MBS)-/ Tetrahydrophthalsäureanhydrid-/Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS)-/Adiponitril-Herstellung, Herstellung von Treibstoff für Feststoffraketen, Güter- und Tankschifffahrt, (Teppich-) Kleber, Papierbeschichtung, Dachpappen, Beschichtung
Industriezweige: Kunststoffindustrie, Kunstfaserindustrie, chem. Industrie, Schifffahrt
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.